Welche Arten von Dermalfillern gibt es?

Der Bereich von Faltenunterspritzungen mit Dermalfillern hat im Laufe der Jahre eine prinzipielle Entwicklung durchgemacht. Von organischen bis hin zu synthetischen Fillern wurden seit der Erfindung der Spritze im 19. Jahrhundert viele verschiedene Arten von Dermalfillern erfunden und weiterentwickelt.

Eine der ersten Substanzen, die als Dermal Filler angesetzt wurden, war Paraffin, der für eine Augmentation verwendet wurde. Die rohe Substanz war allerdings mit vielen Komplikationen verbunden. Seitdem haben Wissenschaftler versucht, sicherere und wirksamere Filler zu entwickeln. Der erste Dermalfüller, der 1981 von der amerikanischen FDA für kosmetische Zwecke zugelassen wurde, war bovines Kollagen. In den letzten 40 Jahren sind weitere Arten von Fillern auf den Markt gekommen, die sich in ihrer Wirksamkeit, Sicherheit und Haltbarkeit unterscheiden.

Arten von Dermalfillern

Hyaluronsäure-Filler – Restylane, Juvederm und andere

Filler auf der Basis von Hyaluronsäure, wie z.B. Produkte der Marken Restylane oder Juvéderm, werden für die Faltenbehandlung heute am häufigsten verwendet. Die Hyaluronsäure ist erschwinglich, sicher, vielseitig und kann in unterschiedlichen Konzentrationen hergestellt werden, um verschiedene spezifische kosmetische Probleme zu behandeln. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Hautbindegewebes. Aus diesem Grund kann sie leicht und risikoarm in den Körper integriert werden.

Ein weiterer Grund, warum Hyaluron-Filler sicher sind, ist die Tatsache, dass der Effekt der Hyaluronsäure einfach aufgehoben werden kann. Mithilfe der Hyaluronidase, bzw. Hyalase, kann die Hyaluronsäure aufgelöst werden und ungewünschte Ergebnisse bei Faltenunterspritzungen oder Lippenunterspritzungen korrigiert. Die Hyaluronidase dient auch als Notfallmedikament im Falle einer möglichen Komplikation z. B. bei Gefäßverschlüssen.

Eine neuere Technologie bei der Produktion der Hyaluronsäure, die NASHA™ -Technologie (nicht-animalische stabilisierte Hyaluronsäure), hat die Sicherheit, Ergebnisse und Haltbarkeit der Dermalfiller weiter verbessert, indem ein nicht-tierisches und hochreines Ausgangsmaterial verwendet wird. Dadurch ist das Risiko allergischer Reaktionen, sowie ein Risiko von Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert worden und zugleich wurde eine lang anhaltende Wirkung erzielt. Dermale Filler, die auf der Basis der NASHA™ -Technologie hergestellt werden, sind vollständig biologisch abbaubar.

Die Vielseitigkeit der Hyaluronsäure-Filler ergibt sich aus der Tatsache, dass ihre Zusammensetzung und Konzentration auf molekularer Ebene gesteuert werden kann, was spezifischere Lösungen für Falten und Linien in verschiedenen Gesichtspartien ermöglicht. Je nach Konzentration oder Zusammensetzung der Hyaluronsäure kann die Dauer der Wirkung stark variieren, sie hält jedoch im Allgemeinen zwischen 6 Monaten und 2 Jahren an.

Calciumhydroxylapatit – Radiesse

Radiesse-Filler sind im Allgemeinen zähflüssiger und bietet mehr Struktur als Hyaluronsäure-Filler. Aufgrund seiner Konsistenz wird er in der Regel nicht für feine Linien und oberflächliche Falten verwendet, sondern vor allem zur Konturierung, insbesondere in der Kieferpartie. Calciumhydroxylapatit ist besonders für den Volumenaufbau im Bereich von Jochbein, Kinn oder eingefallenen Wangen geeignet, es können damit ebenso tiefe Falten behandelt werden, wie z.B. Nasolabialfalten oder Marionettenfalten. Da der Stoff auch natürlich im Körper vorkommt, gilt es als Dermalfiller mit einem hohen Sicherheitsprofil. Der menschliche Körper baut die Bestandteile von Calciumhydroxylapatit langsamer ab als bei Hyaluronsäure, so dass dieser Filler eine längere Wirkung aufweist – in der Regel hält es bis zu einem Jahr, wenn es für die Konturierung verwendet wird, und bis zu 3 Jahren bei einer Behandlung von tiefen Falten.

Eigenfetttransplantation

Hierbei handelt es sich nicht unbedingt um einen synthetisch hergestellten dermalen Filler, sondern um eine Technik, bei der das Eigenfett des Patienten durch Fettabsaugung an einer Körperstelle, z. B. am Bauch oder an den Oberschenkeln, entnommen wird und dann in Bereiche injiziert wird, die eine Auffüllung oder Volumenaufbau benötigen. Da das Fett ein eigenes Körpermaterial ist, besteht praktisch kein Risiko von allergischen Reaktionen.

Das Endergebnis einer Eigenfett-Behandlung wirkt sich nach einer längeren Zeit aus (ca. 6 Monate), wenn die Fettzellen allerdings anwachsen, sind die Ergebnisse je nach individuellen Gegebenheiten und Lebensstil von Dauer. An den Stellen, an denen die Fettzellen entnommen wurden, wachsen keine neuen Fettzellen mehr nach. Dagegen an den Stellen, wo Eigenfett injiziert wird, bleibt das Volumen für den Rest des Lebens des Patienten erhalten. Beides gilt unter der Bedingung, dass keine größeren Gewichtsschwankungen vorkommen.

Die Methode der Faltenbehandlung mit Eigenfett hat allerdings auch einige Nachteile. Die Entnahme des Fettes und seine Übertragung auf eine andere Körperregion ist aufwändiger als bei anderen Methoden der Faltenunterspritzung, bzw. Gesichtskonturierung. Außerdem kann ein Teil des Fettvolumens vom Körper absorbiert werden, so dass die Wirkung weniger ausgeprägt ist als erwartet. Manchmal wird eine erneute Unterspritzung mit Eigenfett verlangt, um ein bestmögliches Resultat zu erzielen.

Permanente Filler – Bellafill

Eine weitere Gruppe von Fillern sind die permanenten Filler, die eine dauerhafte Wirkung haben. Bei dieser Art von Fillern werden Materialien verwendet, die vom Körper nicht abgebaut werden, so dass sie eine langfristige bis dauerhafte Wirkung generieren. Dazu gehören Stoffe wie Polymethylmethacrylat-Mikrosphären, Silikon oder Hydrogel-Polymere. Diese permanenten Füllstoffe werden heutzutage nicht mehr so häufig verwendet. Abgesehen von höheren Kosten führen diese permanenten Filler auch oft zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen und Komplikationen, die im Gegensatz zur Hyaluronsäure schwer rückgängig gemacht werden können. Wenn permanente Filler entfernt werden müssen, muss sich der Patient in der Regel einem chirurgischen Eingriff unterziehen, und in einigen Fällen können die permanenten Filler sogar nicht vollständig entfernt werden.

Die Dauerhaftigkeit der permanenten Filler kann auch ein Nachteil sein, da nach der Behandlung sehr wenig Spielraum für Anpassungen oder Änderungen besteht. Aus diesem Grund wird im Allgemeinen nicht empfohlen, Patienten mit permanenten Fillern zu behandeln. Nicht-permanente, temporäre Filler auf der Basis von Hyaluronsäure, Polymilchsäure oder Calciumhydroxylapatit sind sicherer und ihre Wirkung kann korrigiert oder sogar ganz aufgelöst werden.

Aus diesen Gründen finden heutzutage permanente Filler praktisch keine Verwendung mehr, während sich die temporären Filler aufgrund ihrer sehr guten Wirksamkeit und Verträglichkeit weitgehend etabliert haben.

Poly-L-Milchsäure – Sculptra

Diese Art von Fillern wird in der Regel verwendet, um alters- oder krankheitsbedingte Volumenverluste im Gesicht auszugleichen. Anstelle von Hyaluronsäure wird hier Poly-L-Milchsäure mit feinen Kanülen oder stumpfen Nadeln injiziert, um der Haut mehr Elastizität und Festigkeit hinzuzufügen. Während die Polymilchsäure die Haut auffüllt, regt sie gleichzeitig die Produktion von Kollagen an, um das Volumen aufzubauen. Im Laufe der Zeit wird die Poly-L-Milchsäure in Wasser und Kohlendioxid abgebaut und weiter vom Körper verstoffwechselt. Das Kollagen ersetzt die PLLA-Strukturen, wodurch die neuen Gesichtskonturen erhalten werden. Dieser Prozess erstreckt sich über Monate, so dass die Ergebnisse sehr natürlich aussehen. Im Rahmen der Behandlung werden zuerst Bereiche definiert, die einen Volumenaufbau benötigen, nachher wird PLLA in mehreren Sitzungen in diese Bereiche injiziert. Die Ergebnisse der Behandlung halten in der Regel zwei Jahre lang an. Danach ist meistens eine wiederholte Behandlung nötig.

Fazit

Bei all den verschiedenen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, gibt es nicht einen einzigen „besten“ Dermalfiller. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, und am besten besprechen Sie mit Ihrem Hautarzt, welche Methode für Sie die richtige ist. Obwohl es sich bei Dermalfillern um nicht-invasive kosmetische Verfahren handelt, sind sie mit gewissen möglichen Nebenwirkungen und Risiken verbunden. Daher ist vor der Behandlung eine gründliche Untersuchung mit einem Facharzt der Schlüssel dazu ist, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

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